»Eine Schule in Bewegung«

Torfstechen wie früher

27.08.2016

Raus aus dem Klassenzimmer - rein ins Moor. Von Mittwoch bis Freitag erkundeten die zweiten, dritten und vierten Klassen das Renzeler Moor und erfuhren von den Mitgliedern des Verschönerungs- und Heimatvereins Barenburg, wie die Arbeit der Torfstecher einst aussah. Erste Vorgabe auf dem Weg vom Bus ins Moor: Auf dem Weg bleiben. Man könnte sonst als Moorleiche enden. Aber die Heimatpfleger versicherten, dass sie noch niemals beim Schau-Torfstechen auf eine Moorleiche noch auf sonst archälogisch Wertvolles gestoßen seien. So mancher ging trotzdem konzentriert den schmalen Weg entlang, denn man spürte, wie der Boden unter den Füßen vibrierte. Mit einem Torfspaten wurden die Torfsoden in der Grube gestochen und dann fast zwei Meter weit nach oben zu den Schülerinnen und Schülern gehieft; diese luden die Torfstücke auf die historischen Torfkarren und fuhren sie zum Trockenplatz. Während einige Kinder mit Wonne in die dunkle Masse griffen, wendeten sich andere angewidert mit einem lautem "Iiiih" ab. Am Trockenplatz angekommen, wurden die Soden zum Trocknen aufgeschichtet. Zeitgleich stand immer eines der Vereinsmitglieder unten in der Grube parat und schöpfte mit dem Eimer, der an einem langen Stiel befestigt ist, Wasser aus der Kuhle. Die Wände sind pitschnass, denn das Wasser drückt nach. Wer seine Gummistiefel vergessen hatte, dem konnte es passieren, dass schwupps der Schuh nass war. Schließlich diente ein Eimer reinen Moorwassers zum Reinigen der Finger. Auch hier hörte man so manches "Igitt", denn es sah schon zigfach benutzt aus. Zum Abschluss konnte jedes Kind von dem Brotwasser probieren, mit dem auch früher die Torfstecher ihren Durst löschten. Der Barenburger Heimatverein hat für die Aktion eine spezielle Genehmigung des Landkreises sowie des BUND und bietet sie alle vier Jahre an. Früher wurde der Torf allerdings im Mai gestochen. Das können die Mitglieder des Heimatvereins aufgrund von Naturschutzbestimmungen heute nicht mehr. Aber der Termin im August hat auch seinen Reiz: Die Heide blüht.